Ist eine Sommerfütterung sinvoll?


Auch über die Fütterung von Kleinvögeln im Sommer streiten sich seit geraumer Zeit die (Fach-)Leute.

 

Eine sachgemässe Zufütterung der Vogelzugrückkehrer oder in Zeiten der Jungvogelaufzucht kann den Kleinvögeln im Siedlungsbereich eine Unterstützung bieten.

 

Auch eine Futtertränke ist je nach Standort sinnvoll. Hier ist aber Vorsicht geboten!

 

Entdeckt man an der Futterstelle apathisch wirkende Vögel (va. Finken oder Meisen), so muss unverzüglich mit der Fütterung aufgehört werden.

 

Warum?

 

Es kann sein, dass die Vögel Krankheiten aufgelesen haben und diese an an den vielbesuchten Futterstellen weiterverbreiten können, was verherrende Auswirkungen haben kann.

 

Auszug aus einer Info der Vogelwarte Sempach vom 2020:

 

Vogelkrankheiten kommen und gehen

Die Vögel wirkten apathisch, plusterten sich auf und starben bald:

Im Frühling kam es in Deutschland zu einem grössern Blaumeisensterben.

Verantwortlich war das Bakterium Suttonella ornithocola. BIs sich die Lage Ende Mai entspannte, gingen beim Birdlifepartner NABU 20'000 Meldungen ein.

Entsprechend wurden bei der deutschen "Stunde der Gartenvögel" 22% weniger Blaumeisen gezählt als im Vorjahr.

Die Schweiz blieb vom Meisensterben verschont; hingegen traten bei uns einige Fälle von Trichonomiasis auf, einer Krankheit, die vor allem Grünfinken betrifft. In Basel wurden Fälle der Taubenpest bekannt.

Solche Seuchen brechen immer wieder aus; verhindert werden können sie kaum.

Viele Krankheiten verbreiten sich allerdings besonders leicht an Futterstellen und Tränken;

 

Wichtig daher: Sofort die Futterhäuser und Wasserstellen zu entfernen bzw. zu schliessen und die Fütterung für 2-4 Wochen zu unterbrechen, wenn solche Krankheiten auftreten oder man komisch wirkende Vögel bemerkt.